Betriebliche Gesundheitsförderung per App: Digital & Mobil
Gesunde Mitarbeiter*innen führen auf lange Frist zu einem gesunden Unternehmen. Die Digitalisierung bietet Unternehmen neue Möglichkeiten Betriebliche Gesundheitsförderung per App anzubieten.
Die „Neue Normalität“
Unser Leben und damit auch unsere Arbeitswelt haben sich in den letzten 1,5 Jahren dramatisch verändert. Musste man einst um jeden Tag im Homeoffice beim Chef vorsprechen und kämpfen, ist es heute die Regel.
Eine Vielzahl von Meetings und aufwändigen Betriebsreisen wurde ersetzt durch Online-Meetings vom Wohnzimmer aus. Die einstige Skepsis gegenüber „New Work“ wich zunächst einer zunehmenden Begeisterung für die neue Arbeitswelt.
Viele Österreicher*innen nützten die neu gewonnene Zeit im Homeoffice und in Kurzarbeit, um sich neu zu entdecken. Es erweckte den Eindruck, dass Österreich zu einer Nation von Bewegungsjunkies, Brotbäckern und Hochbeetbauern wird.
Wo Licht ist, ist auch Schatten
Der Jubel über die neue Errungenschaft Homeoffice weilte nur kurz. Nach über einem Jahr Homeoffice erfahren wir auch die Schattenseiten dieser neuen Arbeitswelt. Der Digitalisierungsboom im Zuge der Corona-Krise führt zu reduzierten sozialen Kontakten, Einsamkeit und negativen Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit.
Bewegungsmangel zeichnet sich ab
Trotz der Bewegungseuphorie zu Beginn der Krise, zeigt sich im Längsschnitt deutlich verstärkter Bewegungsmangel in der Gesellschaft.
Eigene empirische Untersuchungen belegen eindrücklich, dass durch den Wegfall des Arbeitsweges und dem Arbeiten im Büro das durchschnittliche Aktivitätslevel noch einmal dramatisch absank. Weniger als 1.000 Schritte an einem Homeoffice Tag sind keine Seltenheit und weit entfernt von den als gesundheitsförderlich geltenden 10.000 Schritten. Da muss man sich schon besonders überwinden, um an kalten Wintertagen das Aktivitätsniveau hochzuhalten. Tipps für mehr Bewegung findest du hier.
Fehlende Soziale Interaktion
Wir Menschen sind soziale Wesen, angewiesen auf Interaktion mit anderen und auch körperliche Nähe.
Die Wissenschaft zeigt deutlich, dass insbesondere die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin und des Bindungshormons Oxytocin eng verknüpft mit der Qualität unserer sozialen Beziehungen ist.
Auch aus diesem Hintergrund heraus wird die betriebliche Gesundheitsförderung vor neue Herausforderungen gestellt. Der Mangel an Sozialkontakten, das Fehlen von ungezwungenen Treffen in der Kantine und lockerem Austausch in der Kaffeepause zeigen Nebenwirkungen.
Menschliche Interaktionen sind nicht nur ein wichtiger sozialer Faktor, sondern auch Brutkästen für kreative Ideen und informellen Austausch.
Betriebliche Gesundheitsförderung neu denken
Videoinhalte zu den Themen Bewegung und Ernährung ins Intranet zu stellen zeigt zwar ein erstes Bemühen, wird aber zu wenig sein, um die Belegschaft zu motivieren. Damit werden keine nachhaltigen Effekte bewirkt, die Klicks bleiben nach anfänglicher Euphorie aus, und auch digitale Inhalte verstauben.
Nicht alles was digitalisiert wird ist auch besser und doch bietet uns die die digitale Welt Möglichkeiten betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) neu zu denken.
Die Betriebliche Gesundheitsförderung kann sich jetzt beweisen und zeigen was wirklich in ihr steckt. Bisher war es in Krisenzeiten oft so, dass beim Budget für die Betriebliche Gesundheitsförderung schnell mal der Rotstift angesetzt wurde.
Die aktuelle Krise ist anders, hier kann man als Arbeitgeber Flagge zeigen, zeigen was einem die Mitarbeiter*innen wirklich wert sind. Jetzt heißt es für die Mitarbeiter*innen da zu sein und ein verbindendes Element in einer vereinsamten Gesellschaft zu sein. Trotz aller Widrigkeiten kann man High-Five Momente mit Emotionen schaffen und damit die Loyalität zum Unternehmen stärken.
Betriebliche Gesundheitsförderung per App – mobil und ortsunabhängig
Ein Problem der Betrieblichen Gesundheitsförderung ist stets die Erreichbarkeit der Mitarbeiter*innen mit Gesundheitsangeboten. Häufig werden Bewegungsangebote von jenen angenommen, die ohnehin schon sportlich sind. Ernährungs-Workshops werden von denen besucht, die ohnehin schon bewusst leben.
Meist sind es immer die gleichen 30% – die üblichen Verdächtigen. In der Betrieblichen Gesundheitsförderung gilt es jedoch vorallem auch jene zu erreichen, die bisher noch keinen oder wenig Zugang zum Thema Gesunder Lebensstil gefunden haben.
Innovative BGF Apps bieten einen leichten Einstieg. Mobil und ortsunabhängig kann die eigene Gesundheits-App von den Mitarbeiter*innen jederzeit verwendet werden. Doch auch hier ist Dynamik das Schlüsselwort.
Was muss eine innovative App für die Betriebliche Gesundheitsförderung können?
Eine App allein reicht noch nicht aus. Hier die 7 Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche BGF App:
- Kurzweilige und spannend aufbereitete Inhalte.
- Gesundheit in kleinen leicht verdaulichen Häppchen. Kleine Bewegungsaufgaben für Zwischendurch anstatt für viele unerreichbare Ziele wie die Vorbereitung auf den nächsten Marathon.
- Interaktion Schaffen. Teamgedanke in den Vordergrund bringen und gemeinsam kleine Challenges bewältigen
- Sportler ziehen Einsteiger mit. Sie sind die „First Mover“ im Unternehmen und sollen ein Leuchtfeuer für andere sein.
- Nicht „schneller-höher-weiter“ sondern Regelmäßigkeit und Vielseitigkeit.
- Identifikation schaffen. Wir identifizieren uns nicht mit dem Fitnessmodel von Womens/Mens Health. Wir denken uns: Okay wenn mein Kollege oder meine Kollegin das schafft, dann kann ich das auch!
- Wegbegleiter auf der persönlichen Reise zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden
Eine BGF App soll daher individuell sein. Einerseits zugeschnitten auf das Unternehmen, andererseits auch dem einzelnen Mitarbeiter Gestaltungsspielraum geben, um den persönlichen Weg zu mehr Gesundheit zu finden.
Es gibt kein „one size fits all“. Als Menschen sind wir einzigartig, mit unseren persönlichen Vorlieben und tiefsten Wünschen und dies gilt es digital abzubilden.
Michael Omann
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