Dehnen bringt nichts?!
Insbesondere unter ambitionierten Hobbysportlern ist der Mythos „Dehnen bringt nichts“ weit verbreitet. Und ja, ich verwende an dieser Stelle ganz bewusst die männliche Form „Hobbysportler“, da dieser Mythos in dieser Zielgruppe besonders stark verbreitet ist.
Dehnen bringt nichts 🤔
Der ambitionierte Läufer, der alle paar Monate von einer Verletzungspause zurückgeworfen wird, der Hobbyfußballer, der immer wieder von Muskelverletzungen geplagt wird, der Tennisspieler mit Rückenschmerzen und der Golfer mit einem Golferellenbogen – all diese Sportler können sich an dieser Stelle besonders angesprochen fühlen.
Was alle diese Sportler gemeinsam haben, ist ihre Liebe zum Sport. Das gegenseitige Messen, der Spaß am Spiel und das Bier danach sind ihr Lebenselixier. Sie sind bereit, fast alles zu tun, um diesen Sport ein Leben lang ausüben zu können. Schmerztabletten, Cortison-Spritzen, künstliche Hüftgelenke und vieles mehr – nur eines tun sie sicher nicht: DEHNEN!
Dehnen macht langsam 🐌
„Dehnen bringt nichts!“ hat sich als tiefer Glaubenssatz eingebrannt. Doch aus der Faszienforschung wissen wir, dass Beweglichkeitstraining und die Bewegung des Gelenks im physiologisch natürlichen vollen Bewegungsausmaß die Grundlage für gesunde Gelenke und auch sportliche Spitzenleistungen sind.
Schauen wir nur auf muskelbepackte Weltklassesprinter, die locker mit der flachen Hand den Boden erreichen können. Oder Gewichtheber, die 200 kg aus der tiefen Kniebeuge stemmen. Und wer erinnert sich nicht an Jean Claude Van Dammes beeindruckende Spagat-Szene über zwei fahrende Trucks? Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit sind somit kein Widerspruch, sondern vielmehr eine Bedingung.
Beweglichkeitstraining gegen Schmerzen 😫
Dann noch das Schmerz-Thema. Arthrose und Knorpelabnutzung entstehen, wenn der Druck im Gelenk dauerhaft hoch ist. Häufige Belastungen ohne angemessenen Ausgleich sind die Hauptursachen dafür. Fußballer mittleren Alters mit wiederkehrenden Knieproblemen, Läufer mit Knieschmerzen, Tennisspieler mit Schulter-Impingement – es ist immer dieselbe Geschichte.
Die Muskulatur wird permanent unter Spannung gesetzt, aber Entspannung bleibt aus. Im Laufe der Jahre entsteht eine Situation chronischer Überspannung. Der Gelenkspalt verringert sich, der Knorpel verschleißt schneller, bis der Körper mit Entzündungsschmerzen ein Alarmsignal sendet.
Zu viel vom Gleichen ist ein Thema, das andere Thema, das ebenso zu Arthrose führt, ist ein zu wenig von Allem. Im Durchschnitt sitzen wir heute etwa 10 Stunden am Tag. Die Muskulatur wird weder maximal angespannt noch ausreichend entspannt. Eine unzureichende Durchblutung und Ernährung der Muskeln und Gelenke führt ebenfalls zu Verspannungen.
Unabhängig davon, ob es zu viel von derselben Belastung oder zu wenig Bewegung insgesamt ist, Beweglichkeitstraining – als Oberbegriff für Dehnübungen – ist die Grundvoraussetzung für gesunde Gelenke.
Alternativen zum Dehnen 💡
Es muss nicht immer Dehnen sein. Faszientraining, dynamisches Beweglichkeitstraining und Krafttraining im vollen Bewegungsumfang können gleichermaßen dazu beitragen, die Beweglichkeit zu verbessern.
Es braucht nicht viel. Bereits mit den wichtigsten drei Ausgleichsbewegungen, abhängig von der jeweiligen Sportart oder dem spezifischen Problem, kannst du bereits viel erreichen. Schon 5 Minuten täglich machen über die Jahre einen erheblichen Unterschied. Erste positive Effekte stellen sich schon oft nach der ersten Anwendung ein.
Für Vielsitzer sind an dieser Stelle die Rückbeuge und der Hüftöffner zu nennen. In Österreich leiden drei von vier Personen unter Rückenschmerzen, darunter auch viele Tennisspieler, Läufer, Radfahrer und andere Sportler. Mit diesen beiden effizienten und effektiven Übungen können bereits viele Probleme vermieden werden.
Wenn dir dein Sport so wichtig ist, ist das doch nur ein kleines Opfer, oder? Hier sind die Videos zum Mitmachen.
Video: Rückbeuge gegen die Wand
Video: Hüftöffner im Sitzen
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